An Wehrbauwerken bestehen unterschiedlich hohe Wasserstände und in einem Wehr herrschen oft hohe Fließgeschwindigkeiten. Daher ist dadurch den meisten Fischarten und Wasserlebewesen der Aufstieg in den Oberlauf verwehrt. Wanderbewegungen dieser Tiere u.a. zur Fortpflanzung finden nicht mehr statt und Besiedelung sowie natürliche Artenvielfalt nehmen ab.
Um die ökologische Situation in der Osterau im Bereich Schlüters Wehr zu verbessern, war es 2008 erforderlich, diese Wanderhindernisse umzubauen und die Längsdurchgängigkeit herzustellen.
Für die Bauarbeiten war es notwendig, den Gewässerabschnitt der Osterau trockenzulegen. Hierfür wurde ein Umgehungsgerinne erstellt, um das Wasser der Osterau um die Baustelle herumzuführen. Aus Gründen des Artenschutzes wurde die Osterau im Baustellenbereich nach geschützten Arten (Bachneunaugen) abgesucht. Die gefundenen Tiere wurden an geeigneter Stelle unterhalb des Bauabschnittes wieder in die Osterau eingesetzt.
Es wurden eine Sohlgleite und ein Borstenfischpass gebaut.
Die Sohle der Gleite wurde mit einem Gemisch aus Geröll und Kies hergestellt. Auf die Sohle wurden Steinriegel sowie Störsteine bis zu einer Größe von 1,40 m eingebaut. Die Steine reduzieren die Fließgeschwindigkeiten auf der Sohlgleite. Außerdem entstehen unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten. Zum Erosionsschutz wurden Gleitenkopf und -fuß mit Pfahlreihen gesichert.
Ein Feld des Wehrbauwerks musste erhalten werden. Daher wurde eine Möglichkeit gesucht, die dies gewährleistet und gleichzeitig die Längsdurchgängigkeit herstellt. Als Lösung wurde ein Borstenfischpass gewählt, der auf einem Drittel der Wehrbreite eingebaut wurde. Die Borsten reduzieren die Fließgeschwindigkeit deutlich. So wird den Fischen und anderen Wasserlebewesen der Aufstieg in den Oberlauf ermöglicht.
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